Das Sammeln ist ein faszinierendes Thema. Jeder Mensch ist damit auf irgendeine Weise konfrontiert. Entweder durch Personen in seinem Umfeld oder durch eigene Neigungen in diese Richtung. Das fängt an bei der alltäglichen Frage, was hebe ich auf, was werfe ich weg? und geht bis zum Messie, der gar nichts wegwerfen kann, oder dem auf Vollständigkeit zielenden und doch nie endenden Wunsch, von irgendetwas alles zu besitzen. Die Faszination einer Sammlung liegt nicht zuletzt darin, dass sie eine Art Autobiographie ist, eine verschlüsselte Lebensgeschichte.
Ruth Hommelsheim und Sophie Kreidt haben beide einen Sammler in ihrem persönlichen Umfeld. Der eine bewahrt, archiviert, kategorisiert, der andere hebt auf, häuft an, stapelt. Die Künstlerinnen haben diese sehr verschiedenen Umgehensweisen mit dem Material des Lebens auf jeweils eigene Weise umgesetzt. Sie folgen dabei den Personen, deren Geschichten spürbar werden. In Ihrem gemeinsamen Ausstellungsprojekt Ordnungen schaffen sie raumbezogene Installationen, die diese beiden Arbeitsweisen (der Künstlerinnen) einerseits und Lebensweisen (der Sammler) andererseits mit einander konfrontieren und in Beziehung setzen.