Kunst am Bau Projekt Erfurt

Kunst am Bau Projekt | Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk, Erfurt | seit 2003
Kunst am Bau Projekt | Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk, Erfurt | seit 2003
Kunst am Bau Projekt | Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk, Erfurt | seit 2003
Kunst am Bau Projekt | Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk, Erfurt | seit 2003
Kunst am Bau Projekt | Katholisches Krankenhaus St. Johann Nepomuk, Erfurt | seit 2003

Fotokunst im öffentlichen Bau:

„Un_folded sites“ von Ruth Hommelsheim 

im Katholischen Krankenhaus St. Johann Nepomuk in Erfurt

 

Den idealen Ort für die Präsentation ihrer Großstadt-Welten „un_folded sites“ hat Ruth Hommelsheim in dem Neubau des Katholischen Krankenhauses St. Johann-Nepomuk in Erfurt gefunden. Konzipiert und realisiert von dem Architekturbüro Thiede-Meßthaler-Klößges (TMK), wurde der Neubau am 22. August 2003 feierlich eingeweiht.

 

Schon im Vorfeld der Planung des Neubaus war beschlossen worden, nicht nur der Funktionalität des Krankenhauses durch eine strenge geradlinige Architektur zu entsprechen, sondern ihn in einem viel umfassenderen Sinn zu begreifen. Außen- und Innenraum sollten in sich und miteinander eine künstlerische Gestalteinheit eingehen, sich als geschlossenes Ganzes präsentieren dürfen. Bei einem EU-weit ausgeschriebenen, zweistufigen Wettbewerb unter dem Motto „Kunst und Bauen“ fiel unter den zahlreichen Teilnehmern im Bereich Fotografie die Wahl auf die Arbeiten der Künstlerin Ruth Hommelsheim.

 

Als Dauerinstallation bekleiden ihre Stadtportraits auf vier Etagen vollständig die Wände der durch eine Glasfassade sich zum Innenhof hin öffnenden Galeriebereiche. Als Magistrale trennen diese Galerien den Funktionstrakt von den angrenzenden Bettenhäusern, die über winkelförmig angelegte Brückenarme erreicht werden. Da nicht nur die Brücken, sondern auch die Fassade der einzelnen Bettenhäuser durch eine Vielzahl von aneinandergereihten Fenstern transparent gestaltet sind, erlauben von unterschiedlichen Standpunkten aus faszinierende Ein- und Durchblicke über den Hof hinweg eine Gesamtschau des mehrgeschossigen Galerietrakts und damit der vier Fotobänder. Nacheinander entfaltet sich hier auf einer Gesamtlänge von ungefähr 70 Metern und einer Höhe von einem Meter das auf Aludibond aufgezogene monumentale Bild der Städte Erfurt, London, Berlin und Isfahan, das geschickt über sämtliche Wandflächen angebracht, vorhandene Tür- und Fensterdurchbrüche des Baukörpers einbezieht und entsprechend der Länge des Negativfilms nach einer Seite hin frei ausläuft. Während das Erdgeschoss mit Erfurt unmittelbar auf die Lokalität des Hauses Bezug nimmt, widmen sich die folgenden Geschosse den Hauptstädten Großbritanniens, Deutschlands und der von Iranern zur künstlerischen Hauptstadt gekürten Metropole Persiens.

                                                                                                                                              Dr. Schoole Mostafawy